Donnerstag, 7. November 2024

"Gerecht und Sünder zugleich"

 “Simul iustus et peccator"

Das ist eines der verheerendsten Aussagen, die uns Martin Lüders (bürgerlicher Name Martin Luthers) den nach Wahrheit suchenden Menschen hinterlassen hat. Es wirft ein trübes Licht auf jemanden, der behauptet, die gesamte Bibel übersetzt zu haben, sollte es ihm doch tausendmal aufgefallen sein, dass kein Mensch ein gerechter und Sünder zugleich sein kann. 

Zu alledem hat er seinem Freund Philipp Melanchthon am 1. August 1521 geschrieben "Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer". 


Heute wird Lüders/Luther etwa mit folgendem Argument ausgeholfen, das aber auf ihn nicht minder ein schlechtes Licht auf sein Verständnis des Heilsplanes Gottes wirft: “Luthers Aufforderung, "tapfer" zu sündigen, wurde als Hohn auf die damalige Kirche verstanden, die stark auf Buße und Ablasshandel fokussiert war, um die Sündenlast der Gläubigen zu mindern. Luther wollte jedoch nicht zur Sünde aufrufen, sondern betonen, dass das Christsein nicht bedeutet, ein makelloses Leben zu führen.


Doch, meine Lieben, das ist es eben. Es muss das heilige Bestreben sein, ein makelloses Leben führen zu wollen. Der Geist Jesu gibt uns das Wollen und das Vollbringen! Es ist aber auch die Eigenart einer tiefen und echten Beziehung zu Jesus Christus, ein reines Leben vor Gott und den Menschen zu führen. Dieses Bestreben muss tief in unserem Herzen festsitzen. Das achte Kapitel des Römerbriefes gibt uns Zeugnis davon. (Da muss ich mich einmal mehr echt fragen, hat Luther die Bibel überhaupt gelesen?)


Schauen wir uns den ersten Vers von Röm. 8 an. es gibt aber unzählige Verse und Abschnitte, die auf dasselbe hinauslaufen, nämlich, dass man selber etwas tun muss, dass die Heiligung in unserer eigenen Verantwortung liegt und nicht in jener des Heiligen Geistes, Jesus oder des Himmlischen Vaters.Also, ich zitiere Röm. 8.1:


So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.


Im Umkehrschluss heißt das: wandelt jemand aber nach dem Fleisch, dann ist wohl etwas Verdammliches an ihm. Was heißt nun nach dem Fleisch wandeln?


  • Nach dem Fleisch wandelt derjenige, dessen Sinne nach den Gelüsten der Welt fokussiert sind. Wer also zum Beispiel für seinen Leibeserhalt permanent das beste Essen wählt, das dem Gaumen und dem Geschmackssinn wohltut, den besten Wein trinkt, die auserlesensten und wohl noch Markenkleider trägt, dessen Sinne sind auf das Fleisch gerichtet.

  • Nach dem Fleisch wandelt derjenige, Ego nicht verletzt werden darf. Er kontert jede Beleidigung und wehrt sich sofort, wenn er glaubt in seiner Wahrheit nicht ernst genommen zu werden. Es gibt auch unter den Gläubigen sehr viele Narzissten und da kann keiner behaupten, es sei nichts Verdammliches an ihm.

  • Nach dem Fleisch wandelt auch derjenige, der für sich nach der bestmöglichen Bequemlichkeit Ausschau hält. Seinen Leib nicht mehr beanspruchen als unbedingt nötig. Ja, das geht soweit, dass man seinem Leib huldigt.


Glaubt jemand im Ernst, wenn man sich bekehrt hat, wandelt man automatisch nicht mehr nach dem Fleisch, sondern ausschließlich nach dem Geist? Nein, so blöd wird ja wohl niemand sein. Nicht umsonst schreibt Paulus im Hebr 12. 4 :


Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden in den Kämpfen wider die Sünde.


Auf Schritt und Tritt begegnet uns im Neuen Testament die besondere Aufforderung, unsere nötige Heiligung SELBST in die Hand zu nehmen. Auch wenn die blinden, aber verstandesmässig hochgebildeten Theologen uns immer wieder weismachen wollen, dass wir nach Eph. 1. 7 “... die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade“ haben.


Wenn wir schon den ersten Vers im Röm 8 zitiert haben, dann noch eine sehr wichtige Auffälligkeit, ja sogar ein Absurdum, das die evangelische Theologie hier eingebracht hat. Ich zitiere den Vers noch einmal: 


So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.” So stehts in der alten Lutherübersetzung, aber schon in der gefälschten Übersetzung Luther 2017 steht:


So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind”.


Das ist ein gewaltiger Unterschied, ob man das Kind beim Namen nennt oder nicht! und genau dieselben Theologen, die die gekürzte und ohrensäuselnde Version benutzen, sin die, die behaupten die letzten Verse der Offenbarung sei für die ganze Bibel gültig, wo es heißt, man dürfe diesem Buch der Weissagung nichts hinwegnehmen.


Kurios, nicht? Erkennen wir endlich die Widersprüche? 


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